Prof. Dr. Wiebrecht Ries

Interview mit Prof. Dr. Wiebrecht Ries, 

Greta Hessel mit Prof. Dr. Wiebrecht Ries im Gespräch über Nitzsche

Studium in Basel und Heidelberg; 1967 Promotion in Basel; 1974 Habilitation in Hannover; seit 1978 Professor an der Universität Hannover
LEHRGEBIETE: Philosophie allgemein, Schwerpunkte: Geschichte der Philosophie, besonders der Antike, Ästhetik und Hermeneutik.                      FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE: Philosophie der Antike (Platon), Nietzsche, Ästhetik der Moderne.

Die aus der kritischen Studienausgabe kommentierte Auswahl ist ein Brevier, das im Gegensatz zu anderen in eine weitgehend unbekannte Welt Nietzsches entführen will; eine Welt, in der das Licht des Südens sich mit dem Dunkel der griechischen Tragödie vermählt. Nicht vertraute Texte, sondern kaum gehörte oder nur flüchtig wahrgenommene Stellen aus Nietzsches Werken stehen im Mittelpunkt. Behutsam soll an ihnen gezeigt werden, dass hinter den wechselnden weltanschaulich motievierten und verzerrten Bildern Bildern von Friedrich Nietzsche als eines „mit dem Hammer“ philosophierenden Zerstörers der geistigen Tradition ein anderer Nietzsche zu entdecken ist: ein virtuoser Sprachzauberer, ein auf unbekannte Kontinente der Welt- und des Menschseins Neugieriger, ein im suchender und vieles andere mehr. Dazu bedarf es aber der Anstregung, die zahlreichen ideologischen Nietzsche-Bilder zu vergessen und statt ihrer erst einmal ganz auf den unverwechselbaren „klang“ der dargebotenene Texte hinzuhören. Im einfühlsamen Nach-denken des in ihnen Gedachten öffnet sich ein Weg zum Sehen dessen, was an Nietzsche „unbekannt“ geblieben ist: seine einzigartige Gestalt „von zarter und ehrwürdiger Tragik“ deren Leiden, die Schwermut, in einem „Seelendrama“gründet, auf welches viele der in diesem Buch vorgestellten Texte beständig hindeuten.              Hg:. Wiebrecht Ries, Universität Hannover, Juni 2000